Sonntag, 19. April 2015

Ab nach Hause

Nach einem zügigen Frühstück und und dem Packen unsrer Sachen, die quer durch alle Zimmer verteilt waren, fuhren wir verspätet aber endlich vollzählig um 9:15 Uhr an der Jugendherberge ab. Eine 8 stündige Reise stand uns bevor. Aber das war gar kein Problem mit genug guter Laune und Musik. Ohne Stau und nur mit 2 Pausen kamen wir am späten Nachmittag bei Sonne und warmem Wetter wieder in Bad Kreuznach an.
Immer schön wieder nach Hause zu kommen. 

The Stau (naja...die Ampel) must go on!

Wenn der Biss mal stehen muss, weil es nicht weiter geht: Tür auf, Fuß raus, Sonne genießen! 

Der Tag im KZ Ravensbrück.

Nach einem entspannten Frühstück um 8:15 Uhr schaute die Gruppe zusammen als Vorbereitung den Film mit der Geschichte von Hildegard Schäfer. Diese Frau war eine Überlebende des Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, die in Bad Kreuznach ihre Heimat hatte und leider vor einigen Jahren verstarb. 
Direkt danach machten wir uns auf den Weg, um aber erst noch ein bisschen freie Zeit an dem See zu verbringen an dem auch das KZ gelegen ist. Nach dem strammen Programm, das wir die ganzen Tage gehabt hatten, war die Freizeit eine gute Abwechslung. Mit neuer Motivation, die wir uns mit Eis angegessen hatten, fuhren wir mit dem Bus direkt zum KZ. Die großen verfallenen Häuser/Villen, in denen Aufseher und SS Männer und Frauen gelebt hatten, fielen uns schon bei der Ankunft auf. 
Wir teilten uns in Kleingruppen auf, so dass jeder nach seinen Bedürfnissen das Gelände und die Ausstellungen anschauen konnte. 
Im ehemaligen KZ von Ravensbrück sind heute keine Baracken mehr zu sehen, in denen die Häftlinge hatten Leben müsse. Stattdessen ist hinter den Garagen eine riesige Fläche, die mit schwarzem Stein ausgelegt ist und auf denen nur einige wenige Linden wachsen. Wo die Baracken einmal standen, sind heute leichte Vertiefungen im Boden, um den Besuchern wenigstens einen Eindruck von der Grösse zu geben. Ganz gelingt das nicht, trotzdem ist die Größe erschreckend und bedrückend. 
Einige von uns besichtigten ein ehemaliges Fabrikgebäude, in dessen riesigen Räumen eine Ausstellung war. Andere machten sich selbstständig auf den Weg außerhalb des Hauptgeländes in die eher verwilderten Gebiete des ehemaligen KZs und fanden Ruinen und bekamen einen noch besseren Eindruck von der immensen Größe des Geländes.  
Andere verbrachten ihre Zeit in den bereits erwähnten Häusern in denen die SS Kommandeure und Aufseher gelebt hatten, oder in dem umfangreichn Museum, das für die vielen verschiedenen Themenabschnitte jeweils in verschiedene Räume verteilt hatte und mit abwechslungsreichen Medien sehr gut und ansprechend präsentierte. Um 16 Uhr gab es im Hof der Garagen eine Ausstellungseröffnung. 
Dort gab es mehrere Ansprachen; besonders interessant war die Ansprache von Dr. Eva Bäckerova, die Viezepäsidentin des internationalen Ravensbrück-Komitees, die im KZ geboren worden war und erzählte, wie der lange Weg zurück ins Leben nach der Befreiung war. Auch die holländische jüdische Zeitzeugin Selma van de Perre erzählte davon. Als sie nach der Befreiung erst zur Erholung nach Schweden kam und später wieder in ihre Heimat Holland, wusste sie nicht wohin, denn ihre Eltern und ihre jüngere Schwester waren alle nicht mehr am Leben. Ihre Schwester starb in Ravensbrück. Nach längerem hin und her ging sie zu ihrem Bruder nach London, wo sie sich aber oft einsam fühlte und von bösen Träumen verfolgt wurde. Irgendwann heiratete sie einen Journalisten und studierte sogar. Das selbstbewusste und irgendwie auch glückliche Auftreten dieser sehr geschmackvoll gekleideten Frau beeindruckte alle und zeigt nochmals, dass Zeit nicht alle Wunden heilt, aber man damit umzugehen lernt. Heute hält sie immer wieder gerne reden, weil sie den "jungen Leuten" und angehenden Lehrern ihre Geschichte erzählen möchte, damit niemand das erleben muss, was ihr damals widerfahren ist.  
Jeder unsrer Gruppe hatte andere Eindrücke bekommen und unterschiedliche Dinge gesehen und gehört. Deshalb tauschten wir uns abends aus und ließen die anderen an unseren Eindrücken teilhaben. Super Sache!  
Den letzten Abend verbrachten wir mit viel Lachen und spielen. 



Die Touristen

Weil ein bisschen Touristsein auch nicht fehlen darf. Und ein Selfie erst recht nicht 

Vorbereitung am Morgen

Wir bereiteten uns auf das KZ Ravensbrück mit dem Film über Hildegard Schäfer, einer Überlebender aus Bad Kreuznach, vor. 

Der Tag im Belower Wald.

Schon früh am Morgen brachen wir direkt nach dem Frühstück auf, um schon vor der offiziellen Gedenkfeier zur 70. jährigem Befreiung der Häftlinge im Belower Wald, uns das Gelände und die Ausstellung in Ruhe anzuschauen. 
Nach etwa 45 Minuten Fahrt erreichten wir den Belower Wald. Dort wurden wir herzlich von Carmen, der Leiterin der Gedenkstätte, empfangen, die uns eine kurze aber umfassende Einführung in die Geschichte des Geländes und der Ausstellung gab.
Sie erzählte die historischen Hintergründe, wie die Gefangenen von den Russen befreit wurden und die Geschichte des Hauses, das schon Opfer einiger Neonazi-Anschläge wurde. Dennoch erklärte Carmen, dass diese Gewalttaten sie nicht von der Arbeit mit dem Thema und der Open Air Ausstellung abhält, weil es wichtig ist solchen Anschlägen die Stirn zu bieten.  Die Ausstellung und den Wald besichtigten wir dann auf eigene Faust, lasen die Texte der Ausstellung, die uns zu interessanten Gesprächen innerhalb der Gruppe und mit den Betreuern brachten. Im Waldgebiet selbst konnten wir die in die Baumrinde eingeritzten Hinterlassenschaften der ehemaligen Gefangenen entdecken, was uns alle sehr bewegte und beeindruckte. 
Nach dieser ausgiebigen Besichtigung des Geländes blieb uns noch einige Zeit, bis die Gedenkfeier begann. Also machten wir uns mit den Bussen auf den Weg in den kleinen Nachbarort Grabow und gedachten dort auf einem kleinen Friedhof den Verstorbenen. Die restliche "Wartezeit" verbrachten wir mit "Werwolf" spielen und "Umstyling" der Jungs, bis irgendwann die Reisebusse mit den anderen Besuchern und den Zeitzeugen eintrafen. 
Daraufhin begann die offizielle Gedenkfeier mit geschätzt 500 Gästen. Leiter der Gedenkstätte Sachsenhausens, die Landtagsabgeordneten von Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern, Zwi Steinitz (ein Zeitzeuge aus Israel) und eine Schülerin aus Wittstock hielten sehr ergreifende und interessante Reden. Zwi erzählte auf bewegende und gefasste Art einige Erlebnisse, die ihm während des Todesmarsches wiederfuhren. Besonders wichtig waren ihm die Solidarität, die die Häftlinge füreinander entwickelten und er bat die jüngere Generation darum, dass sie daran interessiert und engagiert sind, dass solche Verbrechen, wie sie im nationalsozialismus geschahen nie wieder passieren. Wir fühlten uns angesprochen und angespornt durch seine Worte. 
Als im Laufe der Feier auch noch ein holländischer Zeitzeuge spontan auf die Bühne kam, eine Schweigeminute für die Opfer verlangte und danach das Vater Unser auf Holländisch betete, kamen dem Großteil der Gäste die Tränen. Am Schluss der Feier legten unzählige Menschen Blumenkränze und Sträuße an dem Denkmal nieder. Im Anschluss gab es für uns und andere Schüler ein Zeitzeugen-Gespräch mit dem Franzosen Marcel Suillerant und einem Dolmetscher. Er erzählte von seiner Lebensgeschichte und wie er den Todesmarsch erlebte, dass er in Frankreich Widerstand geleistet hatte und wie er die Befreiung wahrnahm. Danach konnten wir ihm unsere Fragen stellen, die während seiner Schilderungen entstanden und erhielten ein ausführliche und zugewandte Antwort von ihm. Außerdem  gab es für alle Kaffee und Kuchen und wir trafen Heinz  Hesdörffer, den Überlebenden aus unserer Heimat Bad Kreuznach wieder, worüber sich beide Seiten wirklich freuten. 
Die Gedenkfeier neigte sich dem Ende zu, die vollen Reisebusse verließen das Gelände und auch wir machten uns verfroren bei den letzten Sonnenstrahlen auf dem Weg zurück zur Jugendherberge. 
Dort wartete das Abendessen und eine abendliche Runde, bei der wir uns gegenseitig mitteilten, was uns an diesem Tag am meisten beeindruckt hatte. Den Abend ließen wir mit Spielen uns guter Laune ausklingen. Denn trotz der ganzen Traurigkeit, die wir an diesem Tag sahen, lassen wir uns nicht unsere Lebensfreude nehmen. 





Freitag, 17. April 2015

Im Belower Wald angekommen

Bei bescheidenen 8 Grad Celsius sind wir nun im Belower Wald und besichtigen die Ausstellung, den Wald und die Spuren an den Bäumen, die die Häftlinge in der Rinde hinterließen. 

Donnerstag, 16. April 2015

Endlich in der Jugendherberge!

Nach einer langen, aber unkomplizierten Fahrt kamen wir mit leider doch nur 20 Teilnehmern, da einer gesundheitlich verhindert ist, in der hellen und freundlichen Jugendherberge an. 
Dort erwarteten uns geräumige Zimmer und kurz darauf auch ein warmes Abendessen. Nach einer kurzen organisatorischen Ansage blieb allen Teilnehmern ein wenig Zeit, um das Gelände mit dem angrenzenden See zu erkunden, was in der untergehenden Sonne schon imposant war. 
Den restlichen Abend verbrachten wir damit uns in der Gruppe besser kennenzulernen, spielten Spiele. Um einen Einstieg in das Thema "Befreiung der KZ-Häftlinge" besonders im Belower Wald, in dem uns morgen eine umfangreiche Gedenkfeier erwarten wird, zu bekommen, schauten wir gemeinsam den Film "Gegen das Vergessen". Dieser erzählte uns die Geschichte von Heinz Hesdörffer, dem Zeitzeugen, der u.a. Auschwitz überlebte und den wir morgen treffen werden. 
Die Gruppe ist gespannt auf den morgigen Tag, an dem uns ein ausführliches Zeitzeugen Gespräch bevorsteht und die Gedenkfeier mit bis zu 700(!) geladenen Gästen. 

 

Pause

Bis jetzt ohne wirklichen Stau, mit Sonne  und die Stimmung ist dem entsprechend sehr gut. 

Heute geht es wieder los!

Nachdem der letzte Beitrag auf diesem Blog schon fast genau ein halbes Jahr her ist, haben wir beschlossen hier wieder ein bisschen aktiv zu werden. Denn heute ist es so weit: wir fahren wieder los! Diesmal mit einem Zeitzeugen, Heinz Hesdörffer. 
In den folgenden Tagen werden wir hier festhalten, was wir auf unserer Studienreise im Belower Wald erleben.
Wir, das sind 21 Teilnehmern, 5 Erwachsene und 16 Jugendliche aus dem Jugendzentrum Baumholder, Jugendcafé Kirn und der evangelischen Jugend im Kirchenkreis an Nahe und Glan.  

Montag, 27. Oktober 2014

Tagebucheintrag Nr.8 vom 25.10.2014

Am Samstagmorgen, gestärkt durch ein gutes Frühstück packten wir unsere Kisten und Koffer zum letzten Mal in unsere Busse. Ebenso vollgepackt wie die Fahrzeuge waren unsere Köpfe von den vielen Erlebnissen und Informationen. Es war gut, dass wir das alles mit dieser Gruppe von Jung und Alt erleben konnten und auch über das Erlebte zu reden und zu schweigen. So ging eine wertvolle Woche zu Ende und die Fahrt von Dresden nach Hause  schien manchen fast zu kurz, sodass sogar auf einen Stau gehofft wurde. Dieser kam jedoch nicht zustande und wir kamen wohlbehalten und früher als geplant in Winzenheim an, wo alles flugs ausgeladen wurde und alle Mitreisenden in ihre Familien zurückkehren konnten.

Wir sind dankbar, dass sich alle so intensiv in diese Reise eingebracht haben:

· Durch die perfekte Vorbereitung

· Durch die wertvollen Beiträge

· Durch die Disziplin

· Durch die Mithilfe bei praktischen Dingen

· Durch die gegenseitige Wertschätzung

· Und auch, gerade angesichts der Todesmaschinerie, durch die Lebensfreude die wir miteinander teilen durften

Samstag, 25. Oktober 2014

Ein Abschied ist immer schwer!

Vor ca. 45 Minuten kamen unsere zwei Busse ohne eine Panne überpünktlich in Winzenheim an und wir wurden mit strahlenden Gesichtern empfangen.

Von seitens der Teilnehmer nochmals vielen Dank an Andreas und seine Helfer, die diese Fahrt bis ins kleinste Detail super gut geplant haben.

Auch liebe Grüße an alle Reise- und Städteführer, die uns diese Woche begleitet haben und an die 'Alte Herberge' in Görlitz, die 'Rudi Arndt' Jugendherberge und vor allem an das 'Zentrum für Dialog und Gebet' in Oswiecim, die über uns auf ihrer Homepage berichten:
http://www.cdim.pl/de/wydarzenia/aktuelle-veranstaltungen/538-20141018-ekumeniczny-dom-dla-dzieci-i-modziey-w-winzenheim

Aufbrechstimmung in Dresden

Alle haben gefrühstückt und das Gepäck steht auch schon fertig gepackt im Foyer.

Tagebucheintrag Nr.7 vom 24.10.2014

Im Gegensatz zu den letzten Tagen konnten wir heute etwas länger schlafen, da wir nach Dresden fuhren.
Wir bekamen vom 'Zentrum für Dialog und Gebet' ein riesiges Lunchpacket, das wahrscheinlich für 12 Stunden gereicht hätte (laut Kevin; laut Leon nicht!). Das Gepäck wurde mal wieder professionell von der Tetrisgeneration verpackt.
Die Fahrt starteten wir aber nicht direkt vom Hotel aus, denn es mussten noch einige Dinge besorgt werden. Ein Bus fuhr zum örtlichen Supermarkt und der andere fuhr nochmal in die Buchhandlung des Stammlagers I in Auschwitz.
Nachdem alle ihre Plätze in den Bussen getauscht hatten, ging es los. Die Fahrt war diesmal nicht so erheiternd, da nahezu jeder geschlafen hat. Wir hatten sehr viel Glück, dass wir keinen dramatischen Stau erwischten, aber leider waren die vielen Mautstellen etwas nervig.
Pausen hatten wir diesmal nicht so viele, da die reine Fahrt nur etwa 5 Stunden dauerte; 2 Pausen haben da völlig gereicht. Nachdem wir die deutsche Grenze überquert hatten, war Dresden nicht mehr weit. Eigentlich war Dresden nicht mehr weit, da alle wieder Internet hatten (Ergänzung von Lina).
Als wir in Dresden ankamen, hatten wir noch 2 Stunden zur freien Verfügung. Wir gingen zu Beginn in die Frauenkirche , da uns diese besonders ins Auge fiel.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum Stadtbummel. Viele wollten shoppen gehen und so kam es dazu, dass das Navi am Handy zum Einsatz kommen musste. Wir hatten kleine Probleme uns damit zurecht zu finden (lag daran dass es sich um ein iPhone handelte?!), aber schlussendlich fanden wir unser Ziel:
Eine große Einkaufspassage.
Dort verbrachten wir die restliche Zeit, ehe wir uns wieder auf den Weg zu den Bussen machten. Nach einer kurzen Durchzählung begann auch schon die Fahrt zur Jugendherberge, die diesmal 'Rudi Arndt' hieß.
Nach einem kurzen Abendausklang und einer großen emotionalen Verabschiedung, endete der offizielle Teil dieses Tages.

                       -Kevin Klein & Leon Altmann

Freitag, 24. Oktober 2014

Ankunft in Dresden

Kaum sind wir in Dresden angekommen und haben die Frauenkirche besichtigt....


... sind wir danach natürlich direkt zu nem McDonalds :D


Danach sind wir zur 'Rudi Arndt Jugendherberge', welche für diese nach unsere Unterkunft sein wird und in der wir auch direkt freundlich begrüßt wurden. Zum Abendessen gab es (mal wieder) Nudeln mit Tomatensoße (zur Freude von Theresa) :D


Interessantes von der Autobahntoilette

Was man nicht für interessante Wickeltische in einer Autobahntoilette in Polen findet...


So nach dem Motto:"Was die kirche nicht zulässt machst du an ner Autobahnraststätte" (Zitat von einem Mitfahrer) ... kann man auch falsch verstehen.

Mülleimer

Mülltrennung an der polnischen Tanke ;-)


The Stau must go on 2.0

Der erste Stau auf der Fahrt nach Dresden und erstaunlicherweise gibt es im 'Kreuznacher-Bus', anstelle von schlechter Laune, Freude über den Stau und die Diskussion, ob dieser Post 'The Stau must go on 2.0' oder 'The Stau must go on reloaded' heißen soll.
Ihr seht ja was gewonnen hat ...


Fahrt nach Dresden

Wir finden es zwar alle Schade, dass wir unsere tolle Unterkunft in Oswiecim verlassen mussten, aber trotzdem geht es mit guter Stimmung in Richtung Dresden, dem letzten Teil unserer Reise.

Der letzte Morgen in Oswiecim

Das ist der letzte Morgen hier in Oswiecim. Alle sind schon fleißig am Kofferpacken und gleich gibts Frühstück.
Vielen DANK an die vielen netten Menschen im "Zentrum für Dialog und Gebet".

Donnerstag, 23. Oktober 2014

Tagebucheintrag Nr.6 vom 23.10.2014

Nach einem kalten, regnerischen Tag in Birkenau ging es heute bei gleichem Wetter nach Krakau, wo wir schon von einer sehr freundlichen, schon von früheren Reisen bekannten Reiseführerin in Empfang genommen wurden. Zunächst ging es in die alte Synagoge, die heute als Museum genutzt wird. Wir hörten über die Geschichte der Juden in Krakau, die schon im 15. Jahrhundert begann und das Stadtbild bis zu Beginn des 2. Weltkrieges prägte. Im Stadtkern Kazimirs sieht  man auch heute noch Stätten jüdischen Lebens. Von den 80.000  Juden vor dem 2. Weltkrieg gibt es noch bzw. wieder 150 orthodoxe Juden und ca. 3.000 „moderne“ Juden. Es gibt aber schon jüdisches Leben mit Synagoge, Musikfesten, Lokalen usw. Aufmerksamkeit bekam das jüdische Krakau aber erst wieder durch den Film „Schindlers Liste“ (1993) von Steven Spielberg. Wir hatten die Gelegenheit einige Original-Drehorte zu besuchen. In Krakau erlebten wir, wie sich die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet. Wir besuchten zwar wunderschöne Lokale und hörten, dass die Lebendigkeit der Stadt durch die Lebenshaltung ihrer Bewohner geprägt wird: „Wir arbeiten, um zu leben und leben nicht, um zu arbeiten.“ Das ist möglich in einer Stadt, die viele Künstler und Studenten beherbergt. Wir hörten von der langen Geschichte der Stadt, die sehr vom christlichen Glauben geprägt wurde, was an den 150 christlichen Kirchen deutlich wird und auch daran, dass die Stadt 1978 in Johannes Paul II. den Papst stellte. Auch mit vielen Superlativen kann Krakau punkten: die Kathedrale mit 20 Kapellen in allen erdenklichen Baustilen, der größte Arkadenhof Europas, die zweit älteste Universität Europas, der größte Marktplatz Europas. Als eine der vielen Kirchen haben wir noch die Marienkirche mit dem Marienaltar von Vert Stoß besichtigt, die in ihrer Größe und Pracht sehr beeindruckend war. Nach dieser interessanten Stadtführung hatten sich alle noch ein wenig Freizeit in Krakau verdient, die für viele schöne Sachen genutzt wurde. So waren wir pünktlich zum Abendessen zu Hause und beendeten den Tag sehr zufrieden mit dem Erlebten.
VIELEN DANK  an Agnieszka, die uns mit ihrer unbeschwerten Lebensfreude die Stadt Krakau und die dort lebenden Menschen näher gebracht hat :-)
                                                                                             -Astrid Knapp & Magdalene Lorenz

Mittagessen in Krakau

In dem gemütlichen Restaurant 'W Starej Kuchni'in Krakau gibt es nun Mittagessen









Zwischenstopp in polnischem Café

Eine kleine Pause im Café 'AlchemiA' in Krakau mit super leckerer Schockotorte, Käse- und Apfelkuchen und dazu ein geniale dickflüssige heiße Schokolade.




Sonstige Eindrücke, Erfahrungen und Lustiges

Hier noch ein par Bilder:

In Polen gibt es Muffinjogurt...


Im Lager Auschwitz-Birkenau begleitete uns für kurze Zeit eine Katze, die anscheinend auf dem Gelände lebt.
-> dabei kamen uns Gedanken auf wie: "Was wäre mit der Katze passiert, wenn sie damals über den Platz gelaufen wäre...?"



Die "Tetrisgeneration" wurde auch wieder bei der Ankunft in Auschwitz tätig, als es darum ging die ganzen Kisten in den 3. Stock zu befördern.

Die Tafel mit dem deutschen Text auf dem Denkmal in Birkenau war von den meisten von uns der Ort, um unsere Rosen abzulegen und Kerzen anzuzünden.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Tagebucheintrag Nr.5 vom 22.10.2014

Gegen 7 Uhr frühstückten wir und „freuten“ uns, denn schon beim Aufstehen war klar: Es regnete!
Wir brachen etwa um 7:40 Uhr auf, wieder mit Herrn Swiderski, der uns das riesige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau zeigte. Wir sahen die „alte Rampe“ außerhalb des Lagers und das „Todestor“, durch das die Wagons in das Lager fuhren. Über dem Tor war der Hauptwachturm, der von SS-Männern mit Maschinengewehren bewacht wurde. Vom Wachturm hatte man einen Überblick über das ganze Gelände (über 5km²), in dessen Krematorien pro Ofen täglich über 2000 Häftlinge verbrannt wurden.
Im Vergleich zum Stammlager (Auschwitz I) stehen hier jedoch kaum noch Baracken, da die Nationalsozialisten diese kurz vor der Befreiung zerstörten. Wenige Quarantäne-Baracken aus Holz sind noch erhalten, davon besichtigten wir die Schlafsäle und Latrinen der Männer.
Durch den Dauerregen und die Kälte wurde einem bewusst, wie schwierig es für die Häftlinge gewesen sein musste zu überleben (-> dünne Kleidung; kurz geschorene Haare; etc.).
Wir gingen weiter zu einem Teich, an dem uns erklärt wurde, dass die KZs versichert sein mussten und das Teichwasser als Löschwasser aus Versicherungsgründen vorhanden sein musste. Der besagte Versicherer ist die noch heute bestehende Allianz-Versicherung.
Danach gingen wir in die Frauenbaracken, die aus Ziegeln sind und gingen in diese, durch Stützen gehaltenen Gebäude, in denen wir ein paar Minuten brauchten, um uns an die dortige Dunkelheit zu gewöhnen, damit wir die Schriftzüge, die an den Wänden waren, lesen konnte. Wie z.B. „Bleib ruhig!, „Sauberkeit ist Gesundheit“, „Eine Laus ist dein Tod!“. Aber das erschreckende war, dass so viele Leute einfach kein Respekt vor diesem Ort haben und eigene Texte in diese Wände und Betten eingeritzt hatten. Nach dem Aufenthalt dort gingen wir zu den Krematorien 2 und 3, die von den Nazis noch gesprengt wurden, um die Spuren des Massenverbrechens zu  verwischen. Zwischen diesen Krematorien befindet sich ein großes Denkmal, um an die dortigen schrecklichen Geschehnisse mit Gedenktafeln in den Sprachen der Häftlinge, zu erinnern. Dort legten wir zum Großteil weiße Rosen vor allem an die deutsche Tafel und zündeten Kerzen an. Nach ein paar nachdenklichen Minuten, immer noch bei strömendem Regen, zur „Sauna“.  Auf dem Weg dorthin konnte man die Überreste des Klärwerks von Birkenau sehen. An der „Sauna“ angekommen, wurden wir durch die Abteilungen, wie z.B. den Haarschneideraum und die Desinfektionsräume, nur um ein paar zu nennen, gezeigt. Am Ende der „Sauna“-Führung wurde uns eine Ausstellung von Bildern, der Häftlinge  präsentiert. Nach etwas Zeit machten wir uns auf zurück zum Eingang (immer noch bei strömendem Regen). Dort wurden dann noch ein paar abschließende Worte gesagt, aber natürlich erzählte Herr Swiderski uns immer bei jedem Ort, was dort geschehen war. Mit einem unfassbaren Wissen und Sachlichkeit stand er uns für jede Frage bereit. Dann fuhren wir wieder zum Hotel. Dort aßen wir zu Mittag, wo nur Marc die Fischgräten abbekam (dies ist ein Einschub von Lina). Darauf teilten wir uns in Gruppen auf; eine schaute „Schindlers Liste“ und danach trafen sich einige der Gruppe mit Herr Swiderski, der uns weitere Informationen zum Thema Auschwitz lieferte, uns aber auch zeigte, dass Oswiecim auch eine pulsierende Stadt ist (38.000 Einwohner). Rund um das Stammlager war eine Erweiterung geplant, einige Baracken waren bereits gebaut, aber nicht in Betrieb genommen worden. Heute sind diese Baracken Kasernen und größtenteils Wohngebäude. Ebenfalls rund um das Stammlager waren die Wohnhäuser der SS-Männer, Offiziere usw. Die Hausgröße richtete sich nach Dienstrang, einige Männer hatten sogar polnische junge Dienstmädchen. Wir sahen von außen das ehemalige Privathaus von Dr. Mengele, die in Auschwitz Versuche an lebenden Häftlingen machten. Weiterhin sahen wir ein Lager für Gewehre und Ausrüstungen der SS außerhalb der KZs, daneben die Kantine der SS und Offiziere, da diese nicht das wenige nahrarme Essen aßen. Die Häftlinge von Auschwitz/Birkenau arbeiteten im KZ selbst, z.B. im Sonderkommando aber auch auf Feldern, Privatgärten und Fabriken (Monowitz als Auschwitz 3 und Buna-Werke, heute IG Farben). Danach besichtigten wir 2 Kirchen, eine Bibliothek, eine Art Gemeindezentrum mit Kino und besuchten einen Sammler, der privat viele Ausstellungsstücke und Fotos über die Nazizeit besaß.
                                                                                                        -Eva Bloch & Marc Dehemer

Mittagsbeschäftiung

Die Erwachsenen machen nochmal bei schlechtem Wetter eine Exkusion zu den Buna-Monowitz-Werken und die Jugendlichen erholen sich bei 'Schindlers List' im Kaminzimmer.


Mittagspause nach Birkenau-Führung

Nach einer regnerischen und kalten Führung durch Auschwitz-Birkenau haben wir uns eine kleine Mittagspause verdient.

Beginn der Führung im KZ Auschwitz-Birkenau

Momentan stehen wir im Turm des KZ Auschwitz-Birkenau, dem größten Teil der Anlage in Auschwitz, um uns einen Überblick über das Gelände zu verschaffen.
Leider regnet es ...